Mittwoch, 30. Januar 2013

Versicherungsspezialist zeigt tatsächliche Auswirkungen der Tarifanpassung

chegg.net-Marktanalyse: Kaum Teuerung durch Unisex-Umstellung

 

Seit der sogenannten Unisex-Umstellung gehören unterschiedliche Prämienhöhen für Männer und Frauen der Vergangenheit an. Obwohl beinahe sämtliche Versicherungsgesellschaften ihre neuen Tarife erst am Stichtag veröffentlicht haben, warnten manche Experten vor Teuerungen von bis zu 80 Prozent. Zu Unrecht, wie der Grazer Versicherungsspezialist chegg.net, Marktführer bei professionellen Versicherungsvergleichen, mit seiner aktuellen Marktanalyse zeigt: In den Sparten Unfall und Kfz gab es kaum spürbare Auswirkungen, während Berufsunfähigkeitsversicherungen für Frauen durchschnittlich um zwölf, Krankenversicherungen sogar um 13 Prozent günstiger geworden sind. Die deutlichste Änderung gab es bei den Ablebensversicherungen, die für Männer um bis zu 25 Prozent billiger, für Frauen ebenso viel teurer geworden sind.

 

Wien/Graz, 30. Jänner 2013 – Seit 21. Dezember vergangenen Jahres sind alle österreichischen Versicherungsgesellschaften dazu verpflichtet, gleich hohe Prämien für Männer und Frauen zu verrechnen. Begleitet wurde die Tarifanpassung durch Mutmaßungen über massive Prämienerhöhungen, mit denen viele Konsumenten verunsichert wurden. Die neueste Marktanalyse des Grazer Versicherungsspezialisten chegg.net zeigt jetzt, wie sich die Tarifumstellung tatsächlich ausgewirkt hat. Insgesamt wurden knapp 2.500 Angebote in den relevanten Sparten für Männer und Frauen im Alter von 25, 40 und 55 Jahren zu den Stichtagen 20. Dezember und 20. Jänner verglichen.

 

Unisex-Umstellung: Befürchtungen über Preisexplosion nicht bewahrheitet

Die chegg.net-Marktanalyse bringt eine gute Nachricht für alle Konsumenten: Deutlich spürbare  Teuerungen blieben komplett aus. Thomas Lang, Vorstand von chegg.net: „Als einer der wenigen Experten haben wir bereits im Dezember vor falschen Mutmaßungen gewarnt. Wir sind Marktführer für professionelle Versicherungsvergleiche und werden daher normalerweise früher als andere Marktteilnehmer über Tarifänderungen informiert. Daher wissen wir, dass die im Vorfeld der Unisex-Umstellung genannten Zahlen hauptsächlich auf Kaffeesud-Leserei beruhen konnten. Fast alle Versicherungsgesellschaften haben ihre Karten nämlich erst am Stichtag aufgedeckt.“ Um die Auswirkungen der Unisex-Umstellung auf die marktüblichen Preise zu analysieren, hat chegg.net die Top-Angebote zu beiden Stichtagen verglichen. Thomas Lang begründet diese Auswahl mit größerer Objektivität: „Ein Anbieter, der seine Prämien um 80 Prozent erhöht, verschlechtert zwar die Gesamtstatistik einer ganzen Versicherungssparte, für den Endverbraucher hat das aber eigentlich keine Bedeutung – er wird bei diesem Anbieter wohl kaum eine Versicherung abschließen. Daher haben wir die tariflichen Auswirkungen anhand der besten Angebote analysiert und verglichen.“

 

Stufenweise Tarifanpassung statt großem Knall

Die wenigen deutlichen Tarifanpassungen zum Jahresende wirkten sich in vielen Fällen sogar zu Gunsten der Versicherten aus. Thomas Lang: „Große Tarifänderungen hat es zum Beispiel bei Krankenversicherungen für Frauen gegeben, die um bis zu 13 Prozent günstiger geworden sind. In den anderen Sparten haben wir fast durchwegs normale Indexanpassungen, wie sie jedes Jahr durchgeführt werden, festgestellt.“ Der Grund für das Ausbleiben deutlicher Änderungen liegt für den chegg.net-Vorstand vor allem in der Langzeitplanung der Versicherungsgesellschaften: „Der 21. Dezember war nur in der öffentlichen Wahrnehmung ein entscheidender Tag für die Versicherungswirtschaft. In Wirklichkeit wurden die meisten Tarife schon viel früher und sukzessive angepasst.“

 

Kfz-Haftpflichtversicherung: Ausschließlich marktübliche Prämienanpassungen

Bei den Kfz-Haftpflichtversicherungen für Männer konnten in allen berechneten Alters- und Versicherungsstufen (0–6) ausschließlich marktübliche Prämienanpassungen bis zu höchstens sechs Prozent festgestellt werden. Teilweise blieben die Prämien trotz Unisex-Umstellung unverändert. Im Gesamtdurchschnitt bewegt sich die Teuerung bei Männern zwischen 0,14 bis maximal 2,16 Prozent. Die von manchen Experten im Vorfeld der Umstellung geäußerte Befürchtung, Kfz-Versicherungen würden für Frauen wesentlich teurer werden, haben sich ebenfalls nicht bewahrheitet. Ähnlich wie bei den Männern sind die meisten Prämien gleich geblieben, die Teuerung bei Kfz-Haftpflichtversicherungen für Frauen bewegt sich mit 0,14 bis 0,67 Prozent in einem sehr moderaten Rahmen. Auffällig ist auch, dass es in den meisten Fällen schon im Dezember kaum Unterschiede zwischen Männern und Frauen mehr gegeben hat. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Versicherungsgesellschaften ihre Prämien schon viel früher angepasst haben.

Kfz-Haftpflicht mit Kasko: Kaum Änderungen auf Stufe 0, bis zu sieben Prozent auf Stufe 6
Ähnlich wie bei der Kfz-Haftpflichtversicherung waren die Anpassungen für Frauen und Männer bei Haftpflicht- in Kombination mit Kaskoversicherungen fast identisch. Auf Stufe 0 hat sich für beide nicht viel geändert: Männer zahlen ebenso wie Frauen durchschnittlich zwischen 0,12 und 2,12 Prozent mehr. Auffälliger waren die Änderungen auf Stufe 6: Hier ist es sowohl für Männer als auch für Frauen zwischen 2,78 und 7,35 Prozent teurer geworden.


Krankenversicherungen: Frauen und ältere Männer zahlen deutlich weniger

Die Tarifänderungen bei den Krankenversicherungen wirkten sich für Frauen jeder Altersstufe ausschließlich positiv aus. Grund dafür ist vor allem der Wegfall von speziellen Zuschlägen für das sogenannte „Geburtenrisiko“. Am stärksten spürbar war die Senkung der Prämienhöhe bei 40-jährigen Frauen, die nach der Unisex-Umstellung bei den Top-Angeboten durchschnittlich um 14,5 Prozent weniger zahlen. Bei den 25-Jährigen beträgt die Durchschnittsprämie um 11,25 Prozent weniger, für 55-Jährige ist es um 7,5 Prozent billiger geworden. Dass eine Vergünstigung für Frauen nicht automatisch eine Verteuerung für Männer bedeutet, zeigen die Ergebnisse der chegg.net-Marktanalyse. Obwohl es für 25- (5,53%) und 40-jährige (1,88%) Männer tendenziell teurer geworden ist, gibt es quer durch alle Altersstufen auch Vergünstigungen – teilweise um bis zu vier Prozent. Profitiert haben auch 55-jährige Männer, für die es im Schnitt um 3,04 Prozent billiger geworden ist.

Unfallversicherung: Unisex-Umstellung ohne Auswirkung auf die Prämienhöhe

Um die Entwicklungen in der Sparte Unfallversicherung zu analysieren, wurden jeweils die Prämien für die Berufsgruppen Bibliothekar/in bzw. Fabrikarbeiter/in als Berechnungsgrundlage herangezogen. Die Ergebnisse des chegg.net-Versicherungsvergleichs zeigen eindeutig: Weder bei Männern noch bei Frauen gab es in den analysierten Berufsgruppen Veränderungen bei der Prämienhöhe, in allen drei Altersstufen (25, 40, 55 Jahre) blieben die Beiträge gleich. Einen Ausreißer gibt es bei der Unfallversicherung aber dennoch: So hat eine Versicherung die Prämienhöhe für Frauen in beiden Berufsgruppen und allen Altersstufen jeweils um 13 Prozent verteuert. Die geringen Auswirkungen der Unisex-Umstellungen in dieser Sparte lassen sich vor allem darauf zurückführen, dass die Versicherungsgesellschaften mit der Tarifanpassung bereits im Sommer begonnen haben.

Ablebensversicherung: Prämien für Männer und Frauen synchron angenähert

Von allen verglichenen Sparten fallen die Änderungen bei den Ablebensversicherungen am deutlichsten aus. Einfache Regel: Je jünger der Mann, desto stärker wurden die Prämien vergünstigt, je jünger die Frau, desto stärker wurden die Prämien angehoben. 25-jährige Männer zahlen nach der Unisex-Umstellung durchschnittlich um knapp ein Viertel weniger, bei den 40- und 55-Jährigen gab es immerhin noch Vergünstigungen um 11,7 bzw. 16 Prozent. Umgekehrt sieht es bei den Frauen aus: Bei den 25-Jährigen fiel die Erhöhung mit 24,8 Prozent am heftigsten aus. Bei den 40- bzw. 55-Jährigen wurde es um 19,3 bzw. 2,2 Prozent teurer. Thomas Lang: „Bei den Ablebensversicherungen ist vor allem die Schwankungsbreite erstaunlich. Teilweise wurden die Prämien gar nicht angepasst, in einem Fall allerdings sogar um 68 Prozent erhöht. Dabei handelt es sich um strategische Preiserhöhungen, wie sie Versicherungsgesellschaften häufiger vornehmen, wenn sie das Risiko nicht mehr tragen und daher keine neuen Abschlüsse für ihr Versicherungsprodukt möchten. Unter dem Deckmantel der Unisex-Umstellung waren solche Erhöhungen natürlich deutlich einfacher.“

Berufsunfähigkeitsversicherung: Prämiensenkung bei Frauen, leichter Anstieg bei Männern
Für den Prämienvergleich in dieser Sparte wurden 25- und 40-jährige Männer und Frauen in den Berufsfeldern Apotheker/in, Bankangestellte/r und Forstwirt/in analysiert und verglichen. Männer greifen seit der Unisex-Umstellung tiefer in die Tasche und zahlen durchschnittlich um 12,6 Prozent mehr. Durchgehend billiger wurde es hingegen für Frauen: Die Ersparnis reicht hier von 4,2 bis zu 12 Prozent.

Über die chegg.net-Unisex-Marktanalyse:

Die chegg.net-Unisex-Marktanalyse ist die erste umfassende Untersuchung der Auswirkungen der Unisex-Umstellung. Dafür analysierte der Versicherungsspezialist chegg.net rund 2.500 Angebote in den Sparten Kfz-Haftpflicht-, Kfz-Kasko-, Kranken-, Unfall-, Ablebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung. Bei der Detailanalyse der Unisex-Tarifanpassungen wurden jeweils die günstigsten Anbieter zu den Stichtagen 20. Dezember 2012 und 20. Jänner 2013 für Männer und Frauen im Alter von 25, 40 und 55 Jahren als Berechnungsgrundlage herangezogen. In der Sparte Kfz-Haftpflicht hat chegg.net zusätzlich die Durchschnittsprämien aller Anbieter verglichen und in einer Gesamtmarktbetrachtung gegenübergestellt.

Über chegg.net

chegg.net ist Österreichs Spezialist für Online-Versicherungsvergleiche. Das Unternehmen wurde 2001 in Graz als erstes Vergleichsportal für den heimischen Versicherungsmarkt gegründet und ist Marktführer im B2B-Bereich bei der Entwicklung von Software für Versicherungsberater und Produktentwickler aus der Versicherungswirtschaft. Mehr als 1.000 unabhängige Versicherungsmakler und beinahe sämtliche namhafte Versicherer am heimischen Markt nutzen die Dienstleistungen des Grazer Spezialisten. chegg.net beschäftigt rund 25 Mitarbeiter in seinen beiden Grazer Niederlassungen und erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 1,15 Mio. Euro. Anfang 2013 startet der Versicherungsspezialist einen Endverbraucher-Service, mit dem Konsumenten erstmals auch die tatsächlichen Leistungen von Versicherungen vergleichen können. Weitere Informationen finden Sie in Kürze unter cheggb.webofficeserver.info.

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